Performance

Peter Weibel

The Origin of Noise - The Noise of the Origin
(Mittwoch 02.Oktober 2013, 20.15 Uhr, keine Einlassgebühren)

Ein 3D-Rausch-Konzert

Seit Neuestem wissen wir, dass das Rauschen (Noise) des Fernsehbildschirms teilweise aus kosmischer Hintergrundstrahlung besteht. Nicht Keplers Sphärenharmonie, nicht der Sphärenklang bildet die Musik des Weltalls, sondern das Rauschen.



Vor der Erfindung der Musik aus dem Geiste der Mathematik in der Antike, gab es also das Rauschen. Wenn das Licht, das uns seit Jahrmilliarden auf seiner Reise aus dem Big Bang, aus dem Ursprung des Kosmos, mit Information beliefert bzw. unsere einzige Informationsquelle ist, so ist das Rauschen nicht das Ende des Klangspektrums, sondern dessen Anfang. Das primäre musikalische Material ist der Lärm. Aber Rauschen ist nicht nur ein akustisches Phänomen, sondern auch ein visuelles, beispielsweise das Rauschen des TV-Schirms. Das Rauschen entsteht aber nicht nur durch Gegenstände, sondern auch durch den Menschen, den Beobachter. Rauschen ist ein interaktives Phänomen zwischen Material und Mensch, zwischen Welt und Mensch. Deswegen kann der Beobachter, der Konzertbesucher mit 3D-Brillen auch sehen, wie das Rauschen sich im Raum formt. Virtuelle Rausch-Muster bewegen sich durch den Raum im Rhythmus. Fluten von Daten, Zahlen und Zeichen erzeugen akustisches Rauschen und akustisches Rauschen erzeugt visuelle Muster des Rauschens. Eingebettet in ein Hardcore-Universum des Rauschens als Klimax der Techno-Musik erfährt der Hörer eine neue Lektion der Bewusstseinserweiterung. Stimulation statt Simulation. Im digitalen Zeitalter sind wir alle nur Partikel im Datenmeer, Datenträger und Datenjäger. Wir sind selber Daten des Datenrausches. Im analogen Zeitalter erzeugt das Klavier Klaviergeräusche, das Schlagzeug Trommelgeräusche usw. Im digitalen Zeitalter kann jeder Gegenstand, auch Musikinstrumente, jeden Klang erzeugen. Neu geschaffene Instrumente wie alltägliche Gegenstände bilden ein neues Set der Klangerzeugung bzw. der Erzeugung von neuen Klängen. Diese neuen Klänge werden aber auch vom Publikum mittels digitaler Technologien erzeugt. Die Partizipation des Publikums mischt die Klangdaten neu (auf). Heavy Metal Rock, Industrial Noise und Techno-Music waren nur der kommerzielle, gezähmte Impuls für den Eintritt in eine neue Ära des „organisierten Tons“ (Varèse).

Das Rauschen ist der eigentliche Hammer Gottes.


Text: Peter Weibel



Mitwirkende: Peter Weibel und Ludger Brümmer,Hartmut Bruckner, Götz Dipper, Manfred Hauffen, Bernd Lintermann, Nikolaus Völzow, Manuel Weber, Alex Hauck

Eine Koproduktion von donaufestival und ZKM | Zentrum für Kunst und Medientechnologie Karlsruhe.

 

 

"Das Logbuch der Gisela"

„Das Logbuch der Gisela" von Pia Matthes ist ein übergroßes Pop-up-Bilderbuch und Bühnenbild.
In diesem surrealistischen Theaterstück entert die schreckliche Piratenoma Hortensia-Emilia das Expeditionsschiff "Gisela". Die Piraten wissen jedoch nicht, dass sich im Bauch des Schiffes noch viel gemeinere Wesen befinden.
Die Künstlerin und Studentin der Hochschule für Gestaltung Karlsruhe Pia Matthes baute das dreidimensionale Bilderbuch für Kinder und Erwachsene im Rahmen ihrer Zwischenprüfung im Bereich Produktdesign.

Mitwirkende: Zoe Grumm, Andreas Goralczyk, Manuel Kolip, David Loscher, Frank Bierlein, Damian Domes, Alena Pfanz, Maike Sauer, Steffen Wolf

Für Kinder ab 6 Jahren

 

KAFKA 4.0

Eine Traumreise

3D-Videoinstallation I Dauer: 40 Minuten I 3 Teile, wie die Ebenen der Kafka 4.0 Inszenierung

Eine Theater – Veranstaltung mit Einsatz von 3D Technologie ist im Rahmen von Studio 4.0 am National Theater Mannheim am 16. 02. 2013 aufgeführt worden. Die Aufführung von Kafka 4.0 wurde in 3D aufgenommen um sich der Wahrnehmung des Theaterraums durch den 3D Einsatz nähern zu können bei der Konservierung und der Wiedergabe des Stücks als Installation. Durch diese Methode ist möglich einen Theaterstück mit seinem Raumgeltung auch in konserviertem Zustand näher der realen Aufführungs-Wirkung den folgenden „Video“- Zuschauern zu bringen als herkömmliche 2D Aufnahmen der Live Auftritte. In drei Schauboxen werden 3 Video Teile getrennt neben ein andern in 3D wiedergegeben und bieten jeweils einem Zuschauer die Möglichkeit sich an die drei zusammenhängende Teile des 3D Theater-Hörspiels einzulassen und für kurze Zeit virtuell in ein Theaterraum einzutauchen und mit dabei sein, was schon vergangen wäre.

Inhalte:

Ein Strohhalm? Mancher hält sich an einem Bleistiftstrich über Wasser.

Hält sich? Träumt als Ertrunkener von einer Rettung.                                                    Franz Kafka

Umsetzung – Birgit Bauer, Marcela Snaselova, Lea Gerschwitz, Paul Modler und Team NTM

Tickets

Tickets für das Filmfestival und 3D-Experten-Symposium ab sofort hier erhältlich.

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